Was machen die da hinten eigentlich?

Wiederholt wurden wir in letzter Zeit von unseren KundInnen gefragt: "Warum kommt denn keiner vor zum Bedienen?" oder "Ich höre die doch da hinten quatschen. Warum kommt keiner vor?" oder "Wenn Sie hier vorne nur zu zweit sind, dann rufen Sie doch eine Kollegin." 

Wir versichern Ihnen: Bei uns stehen die KollegInnen nicht hinten rum und ratschen! Viele kommen im Laufe des Tages nicht einmal dazu, ausreichend zu trinken oder andere Örtlichkeiten aufzusuchen.

Warum müssen Sie dann trotzdem oft so lange warten?

Aufgrund der massiven Lieferengpässe müssen wir...

• nachschauen, ob das Arzneimittel von einem anderen Hersteller lieferbar ist
• nachschauen, ob eine andere Packungsgröße lieferbar ist
• recherchieren, welcher Großhandel das Arzneimittel vielleicht noch vorrätig hat
• beim Arzt zurückrufen, ob er ein anderes Medikament oder eine andere Packungsgröße verordnen kann
• all diese Schritte dokumentieren
• am Telefon in der Warteschleife vom Hersteller, Großhandel, Arzt oder Krankenhaus warten
• uns beim Hersteller oder Großhandel nach Lieferterminen erkundigen
• die Kunden zum Arzt zurückschicken
• täglich mehrmals recherchieren, welche Engpassarzneimittel gerade wieder lieferbar sind und uns sofort bevorraten
• uns vor den Kunden rechtfertigen, dass diese nicht mehr das Medikament bekommen, das sie bisher immer hatten
• uns bei den Kunden für die langen Wartezeiten rechtfertigen
• massiv Überstunden schieben, um unsere Kunden ordnungsgemäß  versorgen zu können.

Inzwischen haben viele KollegInnen ihre Belastungsgrenze überschritten. Sie können einfach nicht mehr. Die Krankheitsfälle häufen sich und damit auch die Wartezeiten für die Kunden.

Und als Dank dafür wurde von der jetzigen Regierung sogar noch das Honorar für die Arzneimittel für die nächsten zwei Jahre gekürzt.